Fisch des Jahres gastiert in Gifhorn

(ALLER-Zeitung vom 07.Mai 2009)

Zwei Ausstellungen: Jäger und Angler geben Einblick in die vielfältige Tierwelt der Region Die Jugend soll sich in der Natur besser auskennen. Das ist das Ziel des Angler-Sportvereins Gifhorn (ASV) und der Jägerschaft Gifhorn-Süd. Zwei Ausstellungen in der Scheune des Deutschen Hauses geben Einblick in die vielfältige Tierwelt. Birkwild, Brachvogel, Kreuzotter: Tiere u. Pflanzen des Lebensraumes Hochmoor sowie der Fisch des Jahres, der Aal, sind dort zu bewundern.

“Es handelt sich um einen besonders faszinierenden Fisch", sagt Bernd Rogge, stellvertretender Vorsitzender des ASV. Der Aal lege sehr weite Wanderwege zurück, um zu laichen. Er schwimme aus den heimischen Gewässern durch den Atlantik bis vor die nordamerikanische Küste und laiche in der Saragossa-See. Eine weitere Besonderheit sei es, dass sich der Fisch vom Salzwasserfisch zum Süßwasserfisch wandeln könne.

Von der Saragossa-See wandere dann der Nachwuchs, die so genannten Glasaale, wieder zurück durch den Atlantik in die heimischen Gewässer, um dort aufzuwachsen. "Man findet den Aal noch in allen Fließgewässern", berichtet Rogge. Er sei allerdings gefährdet, weil viele der Glasaale im Atlantik als Delikatesse weggefangen würden, weiß der ASV-Vize. Der Verein starte daher regelmäßig Besatzaktionen, um den Bestand zu erhöhen.

Im Landkreis Gifhorn gibt es bekanntlich mehrere Moore: das Große Moor bei Neudorf-Platendorf, Schweimker Moor und Vogelmoor bei Barwedel. Diesen Lebensraum wollen die Jäger den Besuchern der Ausstellung näher bringen. "Zielgruppe sind vor allem Schüler. Sie sollen etwas über die Natur erfahren", sagte der Vorsitzende der Jägerschaft, Ernst-Dieter Meinecke, bei der Ausstellungseröffnung. Es gehe darum, das Umweltbewusstsein zu schärfen.

Zu sehen ist ein großes Diorama mit präparierten Tieren, zudem sind leben- de Frettchen zu bestaunen. Und es gibt auch Hundevorführungen. Die Federführung bei der Ausstellung hatten diesmal Harald Klett und Georg Steinke. Der Hegering Papenteich unterstützte sie. "Viele Hände haben mitgeholfen, die Schau zu erstellen", sagte Meinecke.

Der stellvertretende Landrat Werner Warnecke wies darauf hin, dass Jagd aktiver Naturschutz sei. Er ist selbst Jäger. Ihn überrasche es jedes Mal, mit wie viel Aufwand es der Jägerschaft gelinge, das Diorama für die Ausstellung zu schaffen.

 

Die Ausstellungen sind noch bis Freitag zu sehen.

Donnerstag sind sie von 8 bis 18 Uhr geöffnet, Freitag von 8 bis 13 Uhr.

 

Von Chris Niebuhr